Erste großangelegte Feldstudie darüber, wie Menschen tatsächlich KI-Agenten in der Praxis nutzen. Der Hype besagt, dass 2025 das Jahr der agentischen KI sein wird. Aber systematische Verhaltensbeweise zur realen Nutzung von Agenten waren bis jetzt fast nicht vorhanden. Forscher von Harvard und Perplexity analysierten Hunderte Millionen anonymisierter Nutzerinteraktionen mit Comet, dem KI-gestützten Browser von Perplexity mit einem integrierten Agenten. Sie untersuchten drei grundlegende Fragen: Wer adoptiert KI-Agenten? Wie intensiv nutzen sie diese? Und wofür? Die Muster zeigen eine deutliche Kluft in der Adoption. Frühadopter treiben eine unverhältnismäßige Nutzung voran. Nutzer der ersten Zugangsgruppe (9. Juli) sind doppelt so wahrscheinlich, den Agenten zu übernehmen, und stellen neunmal so viele agentische Anfragen wie Nutzer, die bei der allgemeinen Verfügbarkeit beigetreten sind. Der Zeitraum nach der allgemeinen Verfügbarkeit macht 60 % der Agentenadopter aus, aber nur 50 % der agentischen Anfragen. Die länderspezifische Analyse zeigt starke Korrelationen. Die Agentenadoption pro Kopf korreliert mit dem BIP pro Kopf (r = 0,85) und den durchschnittlichen Bildungsjahren (r = 0,75). "Relativ wirtschaftlich entwickelte und gebildete Länder neigen dazu, den Agenten mehr zu übernehmen und zu nutzen." Nach Beruf dominieren die digitalen Technologiearbeiter: 28 % der Adopter und 30 % aller agentischen Anfragen. Akademia, Finanzen, Marketing und Unternehmertum folgen. Zusammen machen diese wissensintensiven Sektoren über 70 % der gesamten Adopter und Anfragen aus. Arbeiter im Marketing zeigen die höchste Nutzungintensität im Verhältnis zu ihrer Nutzerbasis (AUR = 1,46), gefolgt von Unternehmertum (1,38) und Studenten (1,26). Was machen die Menschen tatsächlich mit Agenten? Produktivität und Lernen zusammen machen 57 % aller agentischen Anfragen aus. Die beiden Hauptunterthemen, Kurse (13 %) und Einkauf von Waren (9 %), machen 22 % aus. Die Top 10 von 90 identifizierten Aufgaben machen 55 % aller Anfragen aus. Die häufigste Aufgabe? Unterstützung bei Übungen für Kurse mit 9,4 %, gefolgt von der Zusammenfassung von Forschungsinformationen (6,7 %) und dem Erstellen/Bearbeiten von Dokumenten (6,6 %). Der Nutzungskontext verteilt sich auf 55 % privat, 30 % beruflich und 16 % bildungsbezogen. Bei der beruflichen Nutzung sind 80 % der Anfragen produktivitäts- und karrierebezogen. Die Bildungsnutzung wird mit 89 % vom Lernen dominiert. Die wichtigsten Umgebungen zeigen, wo Agenten tatsächlich eingesetzt werden: Google Docs (12 %), E-Mail-Dienste (11 %), LinkedIn (9 %), YouTube (7 %) und Amazon (3 %). Die Konzentration der Umgebungen variiert dramatisch: LinkedIn macht 93 % der Anfragen im Bereich berufliches Networking aus, während Anfragen zur Kontoverwaltung über viele Seiten verteilt sind, wobei die fünf wichtigsten nur 28 % abdecken. Anwendungsfälle zeigen eine starke Bindung. Nutzer, die aufeinanderfolgende Anfragen stellen, neigen dazu, im selben Thema zu bleiben. Wenn sie wechseln, bewegen sie sich am wahrscheinlichsten in Richtung Produktivität, Lernen oder Medienthemen. Im Laufe der Zeit verschieben sich die Anteile der Anfragen von Reisen und Medien hin zu kognitiv orientierteren Kategorien wie Produktivität, Lernen und Karriere. Dies ist die erste empirische Basis für das Verständnis der realen Adoption von KI-Agenten. Die Daten zeigen ein klares Muster: Wissensarbeiter in wohlhabenden, gebildeten Ländern ziehen bei der Nutzung von Agenten voraus, wobei spezifische Berufe wie Marketing, Unternehmertum und digitale Technologie die Intensität der Adoption anführen. ...