AGI wird nicht in 2 Jahren kommen: @ilyasut hat gerade den Lieblingsmythos des Silicon Valley zerstört In einem neuen Interview mit Dwarkesh Patel macht Ilya Sutskever einen ziemlich scharfen Schwenk im Gespräch über die Zukunft der KI: „Die Ära des einfachen Skalierens ist vorbei; von hier an brauchen wir neue Entdeckungen.“ Für mich ist der wichtigste Teil dieses Interviews jedoch nicht einmal das Ende des „Compute-First“-Ansatzes. Es ist sein Zeitrahmen für AGI: von 5 bis 20 Jahren. Mit anderen Worten, einer der Menschen hinter den mächtigsten Modellen der Welt beschäftigt sich ernsthaft mit Szenarien, die mehr als 10 Jahre in der Zukunft liegen. Das steht in radikalem Gegensatz zu der Erzählung „AGI in 1–2 Jahren“, die wir immer wieder von einigen Gründern und Investoren hören. Dann vergehen 1–2 Jahre, und wir sehen, wie weit die Erwartungen von der Realität entfernt waren: Die Modelle sind mächtiger geworden, aber es ist immer noch keine „universelle Intelligenz“, die alles auslöscht. Wenn jemand von Sutskevers Kaliber sagt „5–20 Jahre“, lese ich das als: Es kommt, aber nicht morgen, und wahrscheinlich auch nicht am übernächsten Tag. Daraus ergibt sich eine wichtige praktische Schlussfolgerung. Ideen wie „Egal, welches Startup du gründest – OpenAI wird es sowieso fressen“ oder „Egal, welchen Beruf du wählst – AGI wird ihn zerstören“ klingen stark übertrieben. Der Markt wird sich definitiv ändern, und zwar schnell nach historischen Maßstäben, aber Menschen und Unternehmen werden ein Zeitfenster haben, um sich anzupassen. Unter einer Bedingung: Du bereitest dich absichtlich auf diese Veränderungen vor – du experimentierst mit KI in deiner Arbeit, investierst Zeit in neue Fähigkeiten, lernst, Systeme auf der Grundlage von Modellen zu bauen, anstatt einfach „Angst vor ihnen zu haben“. Gleichzeitig sollten wir auch keine Illusionen haben. Die Struktur der Beschäftigung wird sich ändern, einige Rollen werden abgewertet, und einige Menschen werden wirklich betroffen sein – hauptsächlich diejenigen, die sich entschieden haben, „es auszusitzen“ und nichts zu ändern, während sie es noch konnten. Meiner Ansicht nach ist das kommende Jahrzehnt kein Moment des „magischen AGI-Schalters“, sondern ein langer, manchmal schmerzhafter Prozess der Umgestaltung von Märkten und Kompetenzen. Und genau in dieser Phase wird entschieden, wer in eine gewinnende Position kommt – und wer nicht.