Hassett ist definitiv der nächste Vorsitzende der Federal Reserve, das steht fest. Seit letzter Woche äußert er sich praktisch jeden zweiten Tag zu seiner Sicht auf die zukünftige Geldpolitik. Gerade hat Kevin Hassett, der Direktor des National Economic Council des Weißen Hauses, erklärt, dass es "unverantwortlich" wäre, wenn die Federal Reserve den konkreten Kurs der Zinspolitik für die nächsten sechs Monate im Voraus bekannt gibt, und betont, dass Entscheidungen auf Basis von Wirtschaftsdaten getroffen werden müssen. Offensichtlich nutzt er seine Rolle als Schattenvorsitzender, um den Märkten im Voraus kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, da die Erwartungen an eine expansive Geldpolitik nach seinem Amtsantritt zu hoch sind. Es gibt sogar Forschungsberichte, die besagen, dass die Zinsen 2026 um 100-150 Basispunkte gesenkt werden könnten, um Trump zu helfen, die Midterms zu gewinnen, indem alle verfügbaren Mittel eingesetzt werden. Aber wenn die Geldpolitik zu früh gelockert wird und eine zweite Inflationswelle auslöst, und die Bevölkerung vor den Midterms im November 2026 mit steigenden Preisen konfrontiert wird, wäre das ein verheerender Schlag für die regierende Partei. Daher muss die Zinssenkung im nächsten Jahr mit äußerster Vorsicht angegangen werden. Sollte es jedoch im nächsten Jahr tatsächlich zu 5-6 Zinssenkungen kommen, wird die ganze Welt ohne Zweifel in der Euphorie über übermäßige Liquidität schwelgen. Sowohl die US-Aktienmärkte als auch Bitcoin würden auf nie dagewesene Höhen steigen. Wie bereits in einem früheren Artikel erwähnt, ist Hassett als Anhänger der Angebotstheorie nie ein Verfechter unendlicher QE-Politik gewesen. Wenn der Markt jetzt übermäßig optimistisch ist, könnte eine Zinssenkung im nächsten Jahr, die die Erwartungen nicht erfüllt, dem Markt schaden. Hassetts Äußerungen zielen tatsächlich darauf ab, die Markterwartungen an ein "langfristiges Zinssenkungsversprechen" zu dämpfen und stattdessen zu betonen, dass man "Schritt für Schritt" vorgehen sollte. Investoren müssen die hochfrequenten Wirtschaftsdaten (wie CPI, PCE, Non-Farm Payrolls) genau im Auge behalten, da diese Daten direkt über die Entscheidungen in jeder Sitzung entscheiden werden. Als potenzieller Nachfolger zeigt er Respekt gegenüber dem amtierenden Vorsitzenden und eine gewisse Wahrung der Unabhängigkeit der Institution, was dazu beiträgt, die Sorgen des Marktes über eine übermäßige Intervention des Weißen Hauses in die Federal Reserve zu mildern.